Nikon Z f

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Nikon Z f

Das aus einer robusten Magnesiumlegierung gefertigte Gehäuse verleiht der Nikon Z f eine solide Haptik und eine hohe Wertigkeit, zahlreiche Dichtungen schützen die Elektronik im Inneren vor Staub und Spritzwasser.
Mit den drei aus Messing gefrästen Einstellrädern auf der Kameraoberseite können neben der Belichtungszeit und der Belichtungskorrektur auch die ISO-Empfindlichkeit direkt eingestellt werden, ohne auf das rückwärtige Display oder in den Sucher schauen zu müssen.
Alternativ lassen sich die Einstellungen aber auch über die modernen Einstellräder oder auf dem Touchscreen vornehmen. Dazu stellt man das ISO-Rad und das Rad für die Belichtungskorrektur auf C und das Belichtungszeitenrad auf 1/3Step.

Nikon Z f Aufsicht
Die drei manuellen Einstellräder erinnern an analoge Spiegelreflexkameras aus den 80er Jahren (Bild Nikon).

Unter dem ISO-Rad befindet sich der Schalter für die Belichtungssteuerungen mit den Positionen P,S,A und M sowie der grünen Vollautomatik. Unter dem Belichtungszeitenrad gibt es einen Hebel, der zwischen Foto- und Videomodus und einer speziellen Schwarzweißfunktion für Fotoaufnahmen (B&W) wechselt. Dieser bietet neben Normal die Modi “Neutral” und “Tiefe Tonwerte”. Der Auslöser bietet als Besonderheit ein Gewinde zum Einschrauben eines Draht-Fernauslösers. Leider gibt es aber keinen Anschluss für einen elektronischen Kabelfernauslöser.

Mit 24,5 Megapixeln hat die Nikon Z f dieselbe Auflösung und daher auch eine vergleichbare Bildqualität wie die Z 6II. Deutliche Unterschiede gibt es jedoch beim Autofokus, denn in der Z f steckt der 12-mal schnellere Bildprozessor Expeed 7, der auch in der Nikon Z 8 und Z 9 zum Einsatz kommt. Die Motiverkennung und das 3D-Tracking sind daher auf dem Niveau der Profikameras. Es werden also nicht nur Augen von Menschen und Tieren erkannt, sondern auch Autos, Motorräder, Flugzeuge und Züge. Die Optionen für die benutzerdefinierte AF-Messfeldvorwahl wurden ebenfalls übernommen. Neu ist die Möglichkeit, die Motiverkennung auch bei manuellem Fokus aktivieren zu können. So lässt sich das Motiv einfach per Tastendruck vergrößern.

Außerdem setzt Nikon zum ersten Mal eine neue Technik ein, die die Autofokus-Pixel von der Bilderzeugung entkoppelt. Das bedeutet, dass die AF-Sensoren immer genügend Licht bekommen, egal wie die Belichtung eingestellt ist. Das Motiv kann also auch bei sehr schwacher Beleuchtung oder im Gegenlicht sicher fokussiert werden. Mit einem sehr lichtstarken Objektiv (ƒ1,2) funktioniert der Autofokus bis zu –10 EV.

Durch den schnellen Bildprozessor sind im JPEG-Format Serienaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde ermöglich. Dabei lässt sich auch die Pre-Release Capture-Funktion aktivieren, mit der bis zu einer Sekunde vor dem vollständigen Drücken des Auslösers zwischengespeichert werden kann. Mit mechanischem Verschluss beträgt die maximale Serienbildrate 14 Bilder pro Sekunde, im RAW-Format sind es bis zu 11 Bilder/s. Mit der Einstellung Hohe Effizienz* sind dabei 200 Serienaufnahmen am Stück möglich.

Nikon Z f Schwenkdisplay
Das Display lässt sich zur Seite ausklappen (Bild Nikon).

Verbessert wurde auch die interne 5-Achsen Bildstabilisierung, so dass nun nach CIPA-Standard um bis zu acht Blendenstufen längere Belichtungszeiten möglich sind. Außerdem kann der Bildstabilisator nun den Bereich des aktiven Autofokus-Felds priorisieren (Fokusmessfeld-VR), so dass der Bereich der optimalen Bildstabilisierung auch außerhalb der Bildmitte liegen kann. Das ist insbesondere bei Weitwinkelaufnahmen von Vorteil.

Darüber hinaus bietet die Z f als erste Nikon-Kamera eine Pixel-Shift-Funktion, die automatisch bis zu 32 Belichtungen mit einer Verschiebung von einem halben oder einem ganzen Pixel durchführt. Diese Aufnahmen können dann am Computer mit der Software NX Studio von Nikon zu einem Foto mit bis zu 96 Megapixeln kombiniert werden.

Das Display kann seitlich herausgeschwenkt und auch nach vorne gedreht werden, so dass aus jeder erdenklichen Perspektive einen Blick auf den Bildschirm möglich ist. Es lässt sich aber auch verkehrt herum an die Kamera klappen. So ist das Display vor Kratzern geschützt und die Kamera ähnelt noch stärker an eine analoge Spiegelreflexkamera, denn auch die Displayrückseite ist mit Belederung versehen.

Nikon Zf Speicherkarten
Die Nikon Z f verfügt über einen SD- und einen microSD-Kartenschacht (Bild Nikon) .

Bei der Videoaufnahme bietet die Nikon Z f dieselben Auflösungen wie die Z 6II. Bei Nutzung der gesamten Sensorbreite kann in 4K-Auflösung maximal mit 30 Bildern pro Sekunde gefilmt werden, dabei kommt ein 6K-Oversampling zum Einsatz. Mit 4K/60p wird nur das DX-Format verwendet, es gibt also einen 1,5-fachen Crop. In Full-HD-Auflösung können bis zu 120 Bilder/s im FX-Format aufgenommen werden. Der Digital-VR lässt sich bis maximal 4K60 und Full-HD 60p aktivieren. Ein großer Vorteil ist, dass nun die interne Aufnahme in H.265 mit 10 Bit möglich ist.  N-Log steht als flache Tonwertkurve zur nachträglichen Gradation ebenfalls zur Verfügung, und es können bis zu 125 Minuten ohne Unterbrechung aufgenommen werden. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, während der Videoaufzeichnung den Bildausschnitt vergrößern und die Belichtung über eine Waveform-Darstellung kontrollieren zu können. Außerdem steht erstmals die Blendenautomatik auch bei der Videoaufnahme zur Verfügung. Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer sowie eine Micro-HDMI-Buchse sind unter der unteren Gummi-Abdeckung auf der linken Seite zu finden. Hinter der oberen Abdeckung verbirgt sich die USB-C-Schnittstelle zur Datenübertragung und zur Stromversorgung.

Auf der Unterseite besitzt die Nikon Z f ein gemeinsames Fach für den Akku und die beiden Speicherkarten. Der erste Kartenschacht kann mit allen Speicherkarten der Typen SD, SDHC und SDXC bestückt werden und unterstützt die schnellen UHS-II-Karten. Daneben gibt es einen kleinen Schacht für microSD-Karten, der den UHS-I-Standard erfüllt.



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Tests und Reviews zur Nikon Z f

Christopher Frost

Nikon Zf Camera Review

22.01.2024 (englisch)